Episode 194 ** 26.5.2018 **

17 Minuten schaffen sie es mit ihrem Dino-Zoff.

Doch dann bleibt sie stehen. Die Bundesligauhr des HSV. 17 Minuten nach der Zündung des ersten Böllers pfeift Schiedsrichter Dr. Felix Brych die Partie in der 90. Minute noch einmal kurz an, um sie werten zu können. Was am 24. August 1963 um 17 Uhr bei Preußen Münster begann, ist um 17:36 Uhr am 12. Mai 2018 mit dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach vorbei. Nach 54 Jahren, 261 Tagen, 0 Stunden und 36 Minuten tritt der selbsternannte Dino von der Erstligabühne ab.

Nach Jahren des sportlichen Siechtums hallt ihm - dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied der Elite-Liga, das noch nie absteigen musste -  ein "Endlich 2. Liga" aus dem Gästeblock und weiten Teilen der Liga hinterher. Und er geht in eine ungewisse Zukunft, wenn man sich das Schicksal und die heutige Ligazugehörigkeit manch eines anderen Gründungsmitglieds vor Augen hält: 1. FC Köln (künftig 2. Liga), Meidericher SV (heute: MSV Duisburg, 2. Liga), Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, VfB Stuttgart, 1860 München (Playoffs um Aufstieg in Liga 3), FC Schalke 04, 1. FC Nürberg (Aufstieg in die 1. Liga), Werder Bremen, Eintracht Braunschweig (Kampf gegen Abstieg in die 3. Liga), 1. FC Kaiserslautern (Abstieg aus Liga 2), Hertha BSC, Preußen Münster (3. Liga) und der 1. FC Saarbrücken (Playoffs um Aufstieg in Liga 3).

Unrecht behalten die Wolfsburger, die seit Wochen skandieren: "Wir steigen ab und kommen nie wieder, wir haben Bruno Labbadia!" Doch obwohl noch einmal 4000 Kölner zu dem Parallelspiel in Wolfsburg anreisen - "Tschö!" von dieser Seite - und die dortige Stadionkapazität auf 28.000 Zuschauer reduziert worden ist, ist die VW-Arena nicht einmal bei diesem Abstiegsknaller ausverkauft ...

Auch die BORUSSIA steht nach dieser Saison am Scheideweg, wenn auch auf einem ungleich höheren Niveau. Sie verpasst im zweiten Jahr nacheinander die Qualifikation für den Europapokal, auch wenn sie mit Platz 9 die propagierte Einstelligkeit wahrt. Doch es ist die Art des Fußballs, der gespielt wird, der viele Anhänger sehr unzufrieden sein lässt, und auch nach diesem Spiel in Hamburg, zu dem ca. 8000 Fans angereist waren, sind Verbalbeurteilungen wie "peinlich" oder "beschämend" zu hören.

Immerhin lässt sich das lang ersehnte Saisonende bei schönstem Wetter bei den Feierlichkeiten zu 829 Jahren Hamburger Hafen genießen. Und zwei Feuerwerke innerhalb von nur fünf Stunden erlebt man ja auch nicht alle Tage ...

Ein besonderer Dank geht an Andi aus der Schweiz. Erst eine Woche zuvor konnten sein Fanclub und er mit einer kleinen Choreo im BORUSSIA-Park ihr 25jähriges Bestehen feiern - Herzliche Glückwünsche hierzu!!! -, heute in Hamburg steht er für ein kurzes Kurven-Gespräch zur Verfügung.

Musikalisch finden einige Werke von der Plattform jamendo.com Eingang in diese Episode: "Game Over" heißt es bei Manuel Medina Parra, Gamesounds Foundry, Senor B, Dajte Grammy, Shobz Hallig sowie der Band "Bombshell".

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